Grenzfluss Bidasoa

Hondarribia - Blick auf den Grenzfluss Bidasoa

Hondarribia - Grenzstadt mit bewegter Geschichte

Hondarribia ist eine Stadt an der Cote Basque, unmittelbar an der französisch-spanischen Grenze. Nur der Fluss Bidasoa trennt hier die beiden EU-Staaten. Gegenüber von Hondarribia, die spanische Schreibweise ist übrigens Fuenterrabía, liegt die französische Gemeinde Hendaye.
Über einige Auto- und Eisenbahnbrücken ist man schnell im Nachbarland, die netteste Art und Weise über den Fluss zu gelangen, ist allerdings die Fahrt mit einer kleinen Personenfähre. Es ist ein kleines überdachtes Schiff, das in den Sommermonaten in kurzem Abstand von den Marinas der beiden Orte ablegt.
Die Fahrt ist preiswert, ein Vorteil, wenn man des Öfteren die Seite wechseln möchte, um auf französischer Seite zu baden.

 


Hondarribia hat zwar einen schönen Strand, aber er ist wesentlich kürzer und überlaufener als der von Hendaye, der einer der schönsten der gesamten Cote Basque ist. Allerdings ist Hondarribia deutlich sehenswerter als sein französischer Nachbar.
Die Stadt wurde wahrscheinlich bereits vor 1460 Jahren gegründet und zwar vom Westgotenkönig Richaredus I. Dies erstaunt nicht weiter, schließlich war es zu allen Zeiten üblich, sich an Flussmündungen niederzulassen.
Außerdem kam hinzu: Auf der westlichen Seite des Flusses gab es einen recht hohen Berg auf dem man wunderbar eine Festung errichten konnte.
Baskische Fachwerkhäuser

Typisch baskische Fachwerkhäuser


Davon ist allerdings nichts mehr zu sehen, aber spätere Herrscher drückten der Stadt ihren Stempel auf. So zum Beispiel El Sabio (der Weise, auch unter dem Namen Sancho VI bekannt), unter dem die Stadt auch erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Da in den letzten Jahrhunderten nicht mehr viel gebaut wurde, andere Orte an der Cote Basque hatten bessere Häfen, präsentiert sich der historische Ort heute immer noch recht mittelalterlich. Dies brachte den Regisseur des Spielfilms Papillon (Franklin J. Schaffner) auf die Idee, die Anfangsszenen des Films hier spielen zu lassen.
Es waren die Szenen als die Sträflinge (mit Steve McQueen und Dustin Hoffman) durch die Straßen zogen, um vom Hafen ihre Reise nach Südamerika anzutreten, fast immer eine Reise ohne Wiederkehr.
Die engen Gassen von Hondarribia, die sich heute so herrlich romantisch und nostalgisch präsentieren, lassen auch bei strahlendem Sonnenschein und Urlaubsstimmung ein wenig von den düsteren Zeiten des Mittelalters erahnen.
Passagierfähre und Blick auf die Stadt

Passagierfähre und Blick auf die Stadt


Den besten Ausblick über die Küste der Cote Basque hat man allerdings ganz oben vom Berg, von einer kleinen Wiese, die nur wenige Meter vom Parador des Ortes entfernt liegt.
Paradors sind staatlich geleitete Hotels, die meist in ehemaligen Burgen, Schlössern oder ähnlich beeindruckenden Gebäuden untergebracht sind. Sie gelten als Luxushotels, da aber die Leitung der Hotels oft wechselt und das übrige Personal schwer kündbar ist, agieren Empfang und Service des Öfteren etwas schwerfällig und unflexibel, ein Verhalten, welches zum gediegenen Ambiente der Häuser so gar nicht passt.
Ein wenig gruseln lässt es sich auch auf der Stadtmauer, wenn man sich vorstellt, wie gefährlich es gewesen sein musste, diese Mauern als Angreifer zu bezwingen. Heute flaniert man auf der Mauer und genießt den Ausblick über die Umgebung der Stadt.
Pintxosbar Rafael

Vor der Pintxosbar Rafael


Zwar finden sich rund um den Parador einige Pintxosbars und Restaurants, aber viele Einheimischen bevorzugen die Lokale unweit des Flusses, rund um die Straße San Pedro Kalea. Auch viele Touristen, die rund um die örtliche Marina und in Strandnähe ihre Urlaubunterkunft haben, schlendern vor der Siesta oder abends gerne hierhin. Hier ist die Auswahl an Lokalen am größten, hier kann man ungestört vor seiner bevorzugten Pintxosbar stehen, ein Glas Bier oder Txakoli trinken und dann in Ruhe seine Pintxos bestellen, wenn man es nicht vorzieht im Lokal selber zu Essen.
Hondarribia ist ein angenehmer Urlaubsort, es ist nett hier durch die Straßen oder entlang der Promenade zu schlendern. Ein Strand lädt, wie bereits geschrieben, lädt zum Baden ein und auch Wassersportlersportler kommen nicht zu kurz. Südlich der Stadt gibt es zudem ein interessantes Naturschutzgebiet mit einem modernen Besucherzentrum.
Ziele in die Pyrenäen, Biarritz, San Sebastian und Bilbao sind nur einige der vielen Ausflugsmöglichkeiten.