Bayonne

Bayonne wird durch seine Flüsse in drei Teile geteilt

Bayonne

Bayonne ist eines der beliebtesten Ausflugsziele an der Cote Basque, liegt im Norden des französischen Baskenlandes und ist mit 44.000 Einwohnern deutlich bevölkerungsreicher als Biarritz (25.000), der zweitgrößte Ort der Region. - Wobei heutzutage Bayonne, das benachbarte Anglet und Biarritz als ein Großraum angesehen wird, der zudem über einen eigenen Flughafen verfügt.

Geschichte

Die Stadt Bayonne kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken, was das heutige Bayonne den beiden Flüssen Adour und Nive zu verdanken hat, die zu allen Zeiten ideale Handelswege darstellten.

 


Der Handel funktionierte nach beiden Seiten hin. Die Produkte aus dem Binnenland wurden von Bayonne über das Meer in Richtung Iberische Halbinsel oder nach Norden in Richtung Bretagne oder Britische Inseln verschifft. Umgekehrt wurden benötigte und begehrte Alltags- oder Luxusgüter über die beiden Flüsse weit ins Pyrenäenvorland transportiert.
Bereits in der Jungsteinzeit siedelten an der heutigen Cote Basque die ersten Bauern, später die Kelten und schließlich eroberten die Römer die Region. Ab dem Jahr 418 beherrschten die Westgoten 90 Jahre lang das Aquitaine und damit auch Bayonne.
Gasse in Bayonne

Die Kathedrale ist immer präsent

Danach schlugen die Franken in Südwestfrankreich ihre Zelte auf, nicht immer zur Freude der einfachen Bevölkerung, aber nach und nach drängten die Basken von Süden her ins heutige Sudwestfrankreich.
771 Jahr nach der Zeitenwende wurde das Aquitaine schließlich ein selbstständiges Herzogtum. Im achten Jahrhundert versuchten die Mauren Bayonne zu erobern und sich im Süden Frankreichs festzusetzen, was ihnen aber nicht gelang. Mitte des 12. Jahrhunderts kamen Aquitaine zu England, ganz ohne Krieg, nur durch Heirat. So leicht wie sie in den Besitz der Region kamen, so schwer waren sie wieder zu vertreiben. Erst 1453 wurde das Aquitaine enggültig Französisch.
Heute ist Bayonne eine sehenswerte Mittelstadt, die jedes Jahr von unzähligen Gästen besucht wird. Höhepunkt des Jahres ist Fêtes de Bayonne, das größte Fest an der Cote Basque, das in den drei Stadtteilen Grand-Bayonne, Petit-Bayonne und St. Esprit gefeiert wird. Neben einem urbaskischen Event, bei dem auf dem Platz Place Saint André Jungstiere mit entschärften Hörnern mutige meist junge Leute jagen und manchmal auch auf die Hörner nehmen, gibt es diverse Pelota-Turniere, einen nächtlichen Wagen-Umzug und vieles mehr. Außerdem wird auf den Straßen viel gesungen und getanzt. Kurz, die ganze Stadt feiert und ist natürlich proppevoll. Die Fêtes de Bayonne findet jedes Jahr Ende Juli Anfang August und dauert fünf Tage lang.
Wer die Stadt besucht, der sollte das bekannteste Produkt der Stadt, den Bayonner Schinken vor Ort probieren. Er ist luftgetrocknet und gilt seit mehr als 500 Jahren als die große Spezialität der Stadt. Wer ihn probieren und/oder kaufen möchte, der kann dies beispielsweise in der Markthalle der Stadt tun. Die Markthalle findet sich am Quai de Com.-Roquebert und ist wochentags von 7 bis 13 Uhr geöffnet. Freitags zusätzlich von 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr. Wer abends ausgehen möchte, der ist im Stadtteil Petit-Bayonne richtig. Hier treffen sich Einheimische und Touristen vor den angesagten Restaurants und Bistros.
Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist die Kathedrale, aber die ist auch wirklich kaum zu übersehen. Wer sich für die Geschichte der Cote Basque und das Leben der Basken interessiert, der sollte einen Besuch des baskischen Museums für Geschichte und Kunst, dem Musée Basque nicht versäumen.